Militarisierung der Sprache?

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Führt der Krieg in der Ukraine zu einer Militarisierung der Sprache und insbesondere der Sprache der Politik? Diese Frage hat Silvia Wilhelm vom Bayerischen Rundfunk am 25.10.2025 dem Leiter der AlGf, Kersten Sven Roth, in einem Interview in der Sendung „BR2 am Samstagvormittag“ gestellt.

Es ging um die neue Konjunktur von Ausdrücken wie „Wehrpflicht“ und „Abwehrschirm“, um Markus Söders Wort von der „letzten Patrone der Demokratie“ und Olaf Scholz, der schon zu Beginn der Corona-Krise die „Bazooka“ zückte. Dabei wies Kersten Sven Roth darauf hin, dass unsere Alltagssprache auf die leichte Aktivierung kriegerischer Sprache durchaus vorbereitet ist, sind doch die Metaphern aus diesem Feld zahlreich – von den „Fronten“, die wir beim Streiten „klären“ bis hin zur „Niederlage“, die wir erleiden, um danach dennoch wieder „anzugreifen“.

Gefragt, so Roth, sei Sprachkritik durch Wissenschaft ebenso wie durch Journalismus: Beide sind dazu aufgefordert, Formulierungen aus dem Feld von Militär und Krieg nicht 1:1 zu übernehmen, sondern sie prüfend auf die Goldwaage zu legen.

Zum Interview geht’s hier (10:18-10:25 Uhr): https://www.br.de/radio/live/bayern2/programm/2025-10-25/3669333/#t=10:16:30