Sexismus-Lots*innen
Sensibilisierung gegenüber sexistischen Situationen an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg
Durch Studierende angestoßen, wurde durch die Arbeitsstelle für linguistische Gesellschaftsforschung, das vom Büro für Gleichstellung geförderte, mehrstufige Projekt Sexismus Lots*innen entwickelt. Ziel des Projekts war es, in erster Linie Studierende der OvGU für Sexismus zu sensibilisieren. So entstand ein Workshopkonzept, das sich aus drei Kernphasen zusammensetzt.
1. Workshopkonzept anhand einer Analyse sexistischer Erfahrungen an der Uni entwickeln.
2. Ausbildung von Workshopleitenden.
3. Workshopangebote für Studierende und Evaluation.
Entwicklung des Workshopkonzepts anhand einer Analyse sexistischer Erfahrungen an der Uni
Das Projekt baute auf einer Umfrage auf, mit der der Bedarf und der inhaltliche Fokus gesetzt wurde. Studierende aller Fakultäten und Semester wurden gebeten uns zu berichten, was sie als sexistisch erlebt haben oder wie sie schon einmal im Unialltag mit dem Thema konfrontiert wurden. Über 800 Personen nahmen teil und berichteten über ihre direkten Erfahrungen mit Sexismus und wo sie strukturellen Sexismus wahrnehmen. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurde ein Workshop erarbeitet, der bei der Einschätzung von Erlebtem und von Handlungsmöglichkeiten hilft. Außerdem soll die Hürde, Sexismus zu thematisieren und in entsprechenden Situationen einzugreifen, verkleinert werden.
Der Train-the-Trainer Workshop
Vom 18. bis 19. Februar 2022 fand der zertifizierte Train-the-Trainer Workshop statt. An diesem haben knapp zehn Personen unterschiedlicher Fakultäten, darunter die für Humanwissenschaften, Medizin und Verfahrenstechnik, teilgenommen. Der Workshop richtete sich speziell an Vertreter*innen studentischer Gremien, die häufig eine Schnittstelle zwischen Studierenden und Dozierenden darstellen. Hier lernten die Teilnehmer*innen theoretische Konzepte von Sexismus kennen und zu vermitteln. Sie lernten außerdem die Inhalte und didaktischen Methoden zur Gestaltung eines eigenen Workshops. Ein Leitfaden mit Workshopmodulen, Übungen, Beispielanalysen, Präsentationsfolien, Webematerialien für die Workshops und didaktischen Hinweisen wurde so an die ausgebildeten Trainer*innen übergeben.
Der Peer-to-Peer Workshop
Nachdem der Trainer*innen-Workshop abgeschlossen, ausgewertet und in Teilen überarbeitet wurde, konnte schließlich die Germanistik Fachschaft ihren eigenen Peer-to-Peer Workshop organisieren. Die Teilnehmer*innen erhielten so einen auf die Universität zugeschnittenen Einblick in das Thema Sexismus, darunter Sexismusdefinitionen, -arten und -hintergründe, und diskutierten gemeinsam Ermessensspielräume und Wege der Auseinandersetzung mit diesem allgegenwärtigen Thema.
Wie geht es weiter?
Die Trainer*innen sind nun dafür verantwortlich, weitere, regelmäßige Workshops für die Studierendenschaft anzubieten und durchzuführen, um so mehr für universitären Sexismus sensibilisieren zu können.