Ergänzungsmodul für Forschungsprojekte
Begleitforschung
Das grundsätzliche Ziel der Begleitforschung ist es, mit diskurs-, medien- und politolinguistischen Methoden Erkenntnisse zu Vorwissen, Einstellungen und Ideologien zu ermitteln, die die gesellschaftliche Diskussion bestimmen. Insofern kann ein solches linguistisches Ergänzungsmodul sowohl in der Frühphase eines Vorhabens sinnvolle Orientierung geben als auch begleitend eingesetzt werden. Forschungsergebnis sind neben einer umfassenden linguistischen Analyse in der Regel auch Handreichungen zu kommunikativen Herausforderungen und möglichen Strategien.
Technisch-naturwissenschaftliche Forschungsprojekte
Im Rahmen technisch-naturwissenschaftlicher Projekte bietet sich eine linguistische Begleitforschung besonders an, um gesellschaftlich verbreitetes Vorwissen und Akzeptanzlagen zum jeweiligen Forschungsgegenstand bzw. -ziel zu untersuchen. Hierbei werden oftmals die Sozialwissenschaften für eine Begleitstudie konsultiert, deren in der Regel demoskopisch ermittelte Befunde durch eine qualitativ linguistisch ausgerichtete Analyse wesentlich ergänzt werden können: Sie bietet ein ungefiltertes, weil nicht durch quantitative und musterhaft konzipierte Fragebögen eruiertes Gesamtbild des Gesellschaftsdiskurses.
Linguistische Begleitforschung in langfristigen Forschungsvorhaben von Beginn an mitdenken
Mit ihr kann aus sprachlichen Indikatoren der Zustimmung, Ablehnung, Zweifel, Vorstellungen etc. ein umfassendes Bild der öffentlichen Stimmung gezeichnet werden. Gerade in langfristigen Projekten ist ein entsprechendes Begleitforschungsmodul im Idealfall schon in einem möglichst frühen Stadium mitzudenken und gemeinsam zu entwickeln.
Studien politischer Institutionen
Auch für gesellschaftsrelevante Studien politischer Institutionen mit sozial-, natur- oder rechtswissenschaftlichem Schwerpunkt kann eine modulare Ergänzung um eine linguistische Gesellschaftsanalyse beauftragt werden.
Geisteswissenschaftliche Forschungsprojekte
In geisteswissenschaftlichen Projekten, etwa in den Sozial- und Politikwissenschaften sowie in der Geschichtswissenschaft, spielen häufig sprachliche Aspekte, Narrative und diskursive Kommunikate eine entscheidende Rolle, wobei diese für die jeweiligen Disziplinen aufgrund ihrer fachspezifischen Methodik und Perspektive nicht im Mittelpunkt stehen. Die Arbeitsstelle für linguistische Gesellschaftsforschung kann in Abstimmung mit den Forschungsgruppen Module anbieten, die für die Zwecke des Gesamtprojekts eine erkenntnisfördernde Erweiterung darstellen.
Mögliche Ergebnisse gesellschaftslinguistischer Begleitforschung sind u.a.:
- Diskurskarte der vorherrschenden „Streitpunkte“ zum Forschungsgegenstand
- Illustration des Meinungswandels – diachrone Analyse
- Zustimmungs-/Ablehnungsbarometer auf linguistischer Grundlage
Individuelle Module entwickeln wir mit unseren Kooperationspartnern entsprechend der Zielsetzungen des Projekts und der Rahmenvorgaben der jeweils finanzierenden Institutionen.